WERKHOF UZWIL
Organisatorisches Konzept
Organisatorisches Konzept/Lösungsansatz
Der Entwurf organisiert die Funktionsbereiche in zwei gegenüberliegenden Spangen um einen großen, zentralen Hof. Diese zentrale Erschließung, welche sich nach dem Raumbedarf für die Schleppkurve eines 40to LKW und unabhängig davon parkenden Einsatzfahrzeugen bemisst, bildet das primäre Ordnungssystem des Werkhofs. Diese innenliegende Erschließung ist, wie auch bei Bürogebäuden, die effizienteste Ordnungsstruktur wenn sowohl die bereichsinterne Organisation als auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bereichen gewährleistet werden muss.
Organizational Concept
The design organizes the functional areas in two opposing rows around a large, central courtyard. This central development, which is based on the space required for the towing curve of a 40-ton truck and independently parked emergency vehicles, forms the primary organization system of the depot. As with office buildings, this internal circulation system is the most efficient organizational structure when both internal organization and cooperation between different areas must be ensured.
Lagekonzept – Zonierung
Das umfriedete Areal wird von der Marktstraße mit einer Zugangskontrolle erschlossen, sodass Fahrzeuge direkt die verschiedenen Funktionsbereiche ansteuern können. Die Verkehrsflüsse von privaten Mitarbeiterfahrzeugen, Einsatzfahrzeugen und Besucherverkehr sind streng voneinander getrennt. Die Fahrwege sind so bemessen, dass LKW das Areal, auch bei parkenden Einsatzfahrzeugen befahren und wenden können.
Um den zentralen Hof herum, sind die Funktionsbereiche für Mitarbeiter, Material, Fahrzeuge und Geräte ihren spezifischen funktionalen, räumlichen und technischen Anforderungen entsprechend in drei Sektoren gruppiert.
Site – Zoning
The enclosed area is accessed from Marktstrasse with an access control system so that vehicles can drive directly to the various functional areas. The traffic flows of private employee vehicles, emergency vehicles and visitor traffic are strictly separated from each other. The driveways are dimensioned so that trucks can drive through the area and turn around even when emergency vehicles are parked.
Around the central courtyard, the functional areas for employees, materials, vehicles and equipment are grouped into three sectors according to their specific functional, spatial and technical requirements.
Zone 1 – Mensch
Verwaltung und Aufenthalt
Direkt an der Zufahrt zum Areal, westlich, an der Kreuzung von Hummelweg und Marktstraße, befindet sich der Bereich für Mitarbeiter. Das Bestandsgebäude der TBU wird durch einen Neubau ergänzt und mittels eines gemeinsamen Vordaches wie selbstverständlich integriert. Hier befinden sich neben den Räumlichkeiten für die Verwaltung, wie Aufenthaltsräume und Büros, auch Umkleiden und Sozialräume für die handwerklichen Beschäftigten sowie die Mitarbeiter-Stellplätze. Durch diese Setzung wird der PKW Verkehr innerhalb des Areals minimiert und ein zentraler, gut sichtbarer Anlaufpunkt für Besucher und Kunden geschaffen.
Der Aufenthaltsraum im 2.OG. des Neubaus wird an die hängende Terrasse angeschlossen und damit zum Außenbereich erweitert. Das Geschoss des Aufenthaltsraums wird von Freiräumen des Erdgeschosses, die vor allem für das Lager und die Maschine gedacht werden, getrennt. Diese Trennung dient zur Ausspannung während der Arbeitspause. Der Entwurf enthält die Idee einer Überbrückung zwischen Bestandsgebäude und Neubau, damit der direkte und bequeme Zugang zum neuen Aufenthaltsraum geschaffen wird.
Auf der nördlichen Seite dieser Zone befinden sich Werkstätten und eine Servicezone für Einsatzfahrzeuge. Durch diese „gegenüber“ der Volumen wird ein eigener Hof geschaffen, welcher dem menschlichen Maßstab Rechnung trägt, Austausch und Synergien ermöglicht und damit eine angenehme Aufenthaltsqualität in dem sonst von Technik und Gerät bestimmten Arbeitsumfeld bietet.
Zone 1 – People
Office and Rest
The area for employees is located directly at the entrance to the site, to the west, at the junction of Hummelweg and Marktstraße. The existing TBU building will be supplemented by a new building and integrated as a matter of course by means of a shared canopy. In addition to the administrative areas, such as recreation rooms and offices, there are also changing rooms and social rooms for the manual workers as well as the employee parking spaces. This placement minimizes car traffic within the area and creates a central, highly visible contact point for visitors and customers.
The lounge on the 2nd floor of the new building is connected to the suspended terrace and thus extended to the outside area. The lounge floor is separated from the open spaces on the first floor, which are primarily intended for storage and machinery. This separation is used for relaxation during work breaks. The design includes the idea of a bridge between the existing building and the new building to provide direct and convenient access to the new recreation room.
Workshops and a service zone for emergency vehicles are located on the northern side of this zone. This “opposite” of the volumes creates a separate courtyard, which takes into account the human scale, enables exchange and synergies and thus offers a pleasant quality of stay in a working environment otherwise dominated by technology and equipment.
Zone 2 – Material
Im Zentrum des Areals sind die großflächigen Lagerstätten und das Salz-Silo angeordnet. Hier sind diese Bereiche auf kürzestem Weg, sowohl von der Zufahrt des Areals und den Verwaltungsgebäuden im Westen als auch den Technikbereichen im Osten zu erreichen und fungieren als Puffer zwischen den „lauten“, ggf. geruchsbelasteten Bereichen und den „konzentrierten“ Zonen für die Mitarbeiter.
Die Fläche am Hummelweg ist als offenes Lager konzipiert, wohingegen die Fläche im Norden eine leichte Überdachung und Umhausung erhält, um den Werkhof gegenüber dem angrenzenden Gebiet abzuschließen. Die Dächer sind lichtdurchlässig und bieten genügende Sichtbarkeit im Arbeitsbereich an. Die Lagerflächen sind so dimensioniert, dass sie als mögliche Erweiterungsflächen für den Verwaltungs- oder den Fahrzeugbereich zur Verfügung stehen.
Auch die Wertstoffannahmestelle ist hier angeordnet, da sie direkt vom Hummelweg zugänglich ist und der Besucherverkehr so von dem Fahrzeugverkehr und der Innenzone des Werkhofs getrennt bleibt. Die Wertstoffannahmestelle ist durch die Mitarbeiter des Werkhofs von Innen zugänglich, sodass die Sammelcontainer entleert bzw. abtransportiert werden können, ohne die Besucher oder den Fahrzeugverkehr auf dem Hummelweg zu tangieren.
Zone 2 – Material
The large storage areas and the salt silo are located in the center of the site. These areas can be reached by the shortest route, both from the access road to the site and the administration buildings to the west and the technical areas to the east, and act as a buffer between the “noisy”, possibly odorous areas and the “concentrated” zones for employees.
The area on Hummelweg is designed as an open warehouse, while the area to the north is given a light roof and enclosure to close off the work yard from the adjacent area. The roofs are translucent and offer sufficient visibility in the work area. The storage areas are dimensioned in such a way that they are available as possible expansion areas for the administration or vehicle area.
The recycling collection point is also located here, as it is directly accessible from Hummelweg, thus keeping visitor traffic separate from vehicle traffic and the inner zone of the depot. The recycling collection point is accessible from the inside by the employees of the depot so that the collection containers can be emptied or removed without affecting visitors or vehicle traffic on Hummelweg.
Zone 3 – Machine
Das Rückgrat des Areals bildet die Fahrzeughalle im Osten des Werkhofs. Die beiden gegenüberliegenden Hallenriegel sind mit einer transluzenten Überdachung miteinander verbunden, welche die Fahrzeughalle als technologisches Zentrum betont. Während in den temperierten Hallen Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Einsatzfahrzeugen durchgeführt und Geräte sicher abgestellt werden können, stehen unter dem gemeinsamen, lichtdurchlässigen Dach weitere Arbeitsflächen zur Verfügung. Bei Bedarf werden die großen Tore der Hallen zum gemeinsamen überdachten Außenraum hin geöffnet, wird eine große, offene und flexibel kombinierbare Arbeitszone geschafft und Flächenausnutzung maximiert. Darüber hinaus, dank der Flexibilität der Räume, vermag sich der Werkhof gegenüber möglichen neuen Anforderungen an Instandhaltung der Stadt zügig verhalten. Dadurch wird die Bedeutung und der Vorteil des (Werk)“Hof“s gegenwärtig gemacht.
Zone 3 – Machine
The vehicle hall in the east of the depot forms the backbone of the area. The two opposite Volumes are connected by a translucent roof, which emphasizes the vehicle hall as the technological center. While maintenance and repair work on the emergency vehicles can be carried out in the temperature-controlled halls and equipment can be parked safely, further work areas are available under the shared, translucent roof. If required, the large doors of the halls can be opened to the shared covered outdoor area, creating a large, open and flexibly combinable work zone and maximizing the use of space. In addition, thanks to the flexibility of the rooms, the depot is able to respond quickly to any new maintenance requirements of the city.
Energiekonzept
Der Werkhof muss dem heutigen Anspruch an Klimaneutralität und Energieeffizienz im Betreib ebenso gerecht werden wie der Errichtung. Der Werkhof ist damit nicht nur Stützpunkt für die Erneuerung städtischer Infrastruktur, sondern selbst bereits Umsetzung zukunftsweisender Technologie.
Diesem Anspruch soll dadurch Rechnung getragen werden, dass sich der Werkhof weitestgehend autark mit Energie versorgt. Die Basis dafür bildet eine intensive Tageslichtnutzung durch transluzente Dachflächen und Oberlichter sowie ein mit Wasserstoff betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) in Kombination mit einer Photovoltaikanlage.
Die ca. 2300qm Dachfläche der Fahrzeughalle bieten ideale Voraussetzungen, um in weiten Teilen des Jahres sämtlichen Strom für den Eigenverbrauch des Werkhofs selbst zu produzieren. In den Sommermonaten wird der Strom in das Netz des Werkhofs eingespeist und überschüssiger Strom mittels eines Elektrolyseurs in Wasserstoff umgewandelt und in Tanks gespeichert. Dieser Wasserstoff kann in Zeiten geringerer Sonneneinstrahlung in dem BHKW rückverstromt werden. Das BHKW arbeitet dabei als Wasserstoff-Verbrennungsmotor und liefert in der kalten Jahreszeit gleichzeitig den Strom und die Wärmeenergie für die Heizungsanlagen. Dieses System ist unter dem Namen „Power to Gas“ bekannt und wird bereits in anderen Industrieanlagen wegen des gleichmäßigen Energiebedarfs und den großen Dachflächen kostendeckend und zuverlässig eingesetzt.
Energy Concept
The depot must meet today’s requirements for climate neutrality and energy efficiency in operation as well as in construction. The depot is therefore not only a base for the renewal of urban infrastructure, but is itself already implementing forward-looking technology.
This claim is to be met by the fact that the depot is largely self-sufficient in terms of energy. The basis for this is the intensive use of daylight through translucent roof surfaces and skylights as well as a hydrogen-powered combined heat and power plant (CHP) in combination with a photovoltaic system.
The approx. 2,300 m² roof area of the vehicle depot offers ideal conditions for producing all the electricity for the depot’s own consumption for large parts of the year. In the summer months, the electricity is fed into the depot’s grid and surplus electricity is converted into hydrogen using an electrolyzer and stored in tanks. This hydrogen can be converted back into electricity in the CHP unit during periods of low solar radiation. The CHP unit works as a hydrogen combustion engine and simultaneously supplies the electricity and heat energy for the heating systems during the cold season. This system is known as “Power to Gas” and is already being used reliably and cost-effectively in other industrial plants due to the consistent energy demand and the large roof areas.